Original-Cigarettendose
Schachteln für
Garbáty - Cigaretten

Informationen und Hinweise    rund um diesen Werbeträger
Original-Cigarettendose

Cigarettenkiosk
Cigaretten

Zuerst eine historische Bemerkung zum Rauchen in der Öffentlichkeit,
was heute weitgehend vergessen ist. Das Thema ist aber international hoch aktuell.

Vor der deutschen Märzrevolution 1848 durfte in Berlin "in der freien Luft" nicht geraucht werden.

"Unter allen Freiheiten, welche in den Märztagen erobert wurden, ist keine widerspruchsloser seitens aller Parteien begrüßt worden, als die Rauchfreiheit. Unter allem alten Plunder, welcher damals abgethan wurde, ist keiner so unbeklagt bei Seite geworfen worden, als jenes thörichte Verbot. Auch in den schlimmsten Zeiten der Reaktion, welche unserem Volk so viele, bereits für sicheren festen Besitz gehaltene Märzerrungenschaften wieder entwunden hat, ist einzig die des Rauchendürfens in freier Luft in keinem Augenblick der gleichen Gefahr ausgesetzt oder bedroht gewesen. Selbst Bismarck war ja auch dafür."


Quelle:
"Aus dem vormärzlichen Berlin" (1848) von L. Pietsch
"Berliner Pflaster", Berlin 1894, Verlag von W. Pauli´s Nachf. (H.Jerosch)


Cigarettendosen Lt. Thomas Garbáty
gab es über 90 registrierte Cigaretten-Marken.

Es gab Schachteln aus Pappe und Blech
für unterschiedliche Zigarettenmengen
je Schachtel, z.B. 5, 6,10,12, 20, 25, 50 oder 100 Stück.



1906 erfolgte die Einführung der Banderolensteuer.


Cigaretten-Wappen Cigarettenschachtel
Cigaretten-Wappen
Cigaretten-Wappen

Original-Wappen auf alten Schachteln der Firma Garbáty

Der Löwe mit dem Fischschwanz diente lange als Wappentier.
Um 1920 verschwand das "Halb-Tier / Halb-Fisch"-Wappen von den Schachteln.
( Die Entstehung und Bedeutung dieses Wappens ist nicht bekannt. )

Später war lange Zeit das Wappen von Sachsen ( zwei Löwen, die das sächsische Wappen umgeben ) auf den Zigarettenschachteln, weil Garbáty auch sächsischer Hoflieferant war. Die Club und andere VEB-Zigaretten übernahmen dann dieses Zeichen.



Weitere interessante Informationen:

Die Namen "Garbáty" und "Saba" waren registriert und damit geschützt. Garbáty ließ aber noch weitere Markennamen registrieren, darunter waren z.B. Namen wie Gobatti, Schaba, Sheba, Batti u.a. Es waren alles Scheinmarken, die nur dazu da waren, dass andere Hersteller diese wichtigen Marken "Garbáty" und "Saba" nicht gefährden. Diese Scheinnamen wurden also nur registriert, um die richtigen Marken zu schützen. Clever ! Diese Zigarettenmarken gab es nie.

Original-Cigarettenschachteln Flaggengala
Die "Flaggengala" ist eine Schachtel aus der Zeit des ersten Weltkrieges, das waren immer die "Duke of Edinbourgh"-Dosen, erst überklebt mit einem Streifen "Flaggengala", dann mit einem Streifen "Flaggengala" schon als Teil des Deckels gedruckt und zuletzt die "selbstständige" "Flaggengala".

"Grüße aus der Heimat"

In solchen kleinen Feldpostpäckchen
wurden im 1. Weltkrieg
Garbáty-Zigaretten an die Front geschickt.
Feldpost

Dann gibt es noch eine Papp-Landesflagge, eine schwarze Schachtel mit "vorübergehender Kriegsverpackung" darauf gedruckt. Natürlich wollte man während des Krieges kein englisches Motiv zeigen.

Eine Einteilung der Schachteln und Dosen kann erfolgen in "Kriegsmarken" ( 1914-18 wurde die Duke of Edinbourgh zur "Flaggengala" in unterschiedlichen Varianten ), dann die "Aristokraten Marken" ( Duke of Edinbourgh, Herzog Alfred, Graf von York, Duke of York usw. ) und zuletzt die "Kartenspiel-Dosen" aus den 20iger Jahren ( Meine Passion, Ecarte, Piquet u. a. Kartenspiele ). Corsini, Naxos und noch andere gab es zwischendurch.

"Duke of York" Dosen stammen von 1910. Dann kam aber der 1. Weltkrieg und die Dose wurde umgenannt in "Graf Yorck von Wartenburg." Also "echt deutsch" und nicht mehr "versnobtes englisch". Dann aber, in den 20er Jahren, kam plötzlich eine andere moderne "York" - weiss / rot mit einem goldenen Streifen und kleinen Rosen; diese York wurde von Gipkens entworfen.

Julius Gipkens wurde 1883 geboren, musste in den dreissiger Jahren emigrieren und starb um 1968 in New York. Er war bekannt als Gebrauchsgraphiker und Dekorationsmaler. Sein Vorbild war der bekannte Plakatkünstler Lucian Bernhard (1883 - 1972). Gipkens arbeitete in Berlin für verschiedene Branchen, so z.B. für Sarotti (Sarotti-Mohr) und auch für Garbáty. Plakate von Bernhard und Gipkens werden heute viel gesammelt.
Übrigens, beim Schreiben mit dem Programm WORD kann man verschiedene Schrifttypen auswählen, die mit Bernhard ... beginnen. Lucian Bernhard schuf nämlich auch 46 nach ihm benannte Schrifttypen.

Kurmark

Garbaty
Josef Garbáty
Die "Neue Kurmark" für 3 1/2 Pfennig war eine "Arisierungs"-Kurmark. 1939 war die Familie Garbáty schon lange weg, da hatte Dr. Körfer die Fabrik. Man sieht Bilder von der "Neuen Kurmark", wo der Name Garbáty nicht mehr oben in dem Kranz zu sehen ist ( obwohl er scheinbar noch auf der Zigarette selbst war ).
Bei der "Saba" hatte man ja auch den Kopf von Josef Garbáty durch einen bärtigen Orientalen mit Turban ersetzt.
anonymer Orientale
anonymer Orientale

Garbaty-Krone




Garbáty - Zigarettenproduktion
nach dem 2. Weltkrieg unter gleichem Namen in Westdeutschland

Garbáty in Untertürkheim + Garbáty in Hamburg


Stuttgart 1931 Garbáty - Zigarettenvertrieb um 1930
Die Verkaufsabteilung Südwest in Stuttgart gab es schon.


Rechnung 1951
Garbáty-Rechnung
vom 11.05.1951
für die Zig.-Marke "YORK"
Erinnerungen von Thomas J. Garbáty:
Dr. Körfer, der Besitzer der Garbáty Cigaretten Fabrik nach der "Airisierung" 1938, hatte die Firma nach dem Krieg weiter geleitet bis er um 1951 alle Marken an Moritz Garbáty zurückgab. Moritz Garbáty fuhr 1951 nach Stuttgart-Untertürkheim, um ein paar kümmerliche Maschinen in Gang zu setzen, die er von Dr. Körfer zurueck bekommen hatte. Er plante eine Produktion der Traditionsmarke "York". Er versuchte mit amerikanischem Tabak eine neue Mischung zusammmen zu basteln. Es ließ sich nicht realisieren, da der Tabak zu schlecht war. Damit blieb es bei diesem Versuch. Moritz Garbáty verkaufte dann die Marken an die BAT ( British American Tobacco Company ).
Diese hatte dann die Erfolgsmarke "Kurmark" weiter produziert.
Kurmark KURMARK - Zigaretten von der Garbáty GmbH Hamburg
Auf der Steuerbanderole stand noch der Name Garbáty.
In Hamburg produzierte "Reemtsma" auch Zigaretten
die Kurmark von heute Informationen eines Rauchers zur "KURMARK":

Die Zigarettenmarke "Kurmark" wird von der BAT bis zum heutigen Tag weiter produziert. "Kurmark" war 35 Jahre lang (55-90) die bedeutendste Regionalmarke (West-)Deutschlands. Großflächig verkauft wird sie aber nur in Südwestdeutschland (Rheinland-Pfalz, Baden-Würtemberg, Südhessen). Die Filterzigarette zählt nach wie vor zu den beliebtesten Marken und ist an jedem Kiosk und in jedem Supermarkt-Display erhältlich. "Kurmark" ohne Filter war dagegen schon lange eine absolute Randerscheinung und die Produktion wurde wohl vor einigen Jahren eingestellt.
Saba 50er Jahre Informationen eines Rauchers zur "SABA":

Die Traditionsmarke "SABA"
wurde in den 50er Jahren wieder produziert.
Hersteller: Garbáty
Inhalt: 21 Zigaretten
Irgendwann verschwand sie aber vom Markt.



----- Original Message -----
From: "Thomas J. Garbáty"
To: "Willy Manns"
Friday, January 09, 2004 5:18 PM
Subject: Gruss von Tom

Lieber Willy,
Es freut mich, dass Du alles ueber Garbáty weisst.
So soll es auch sein, denn Du bist ja "Mein Mann in Berlin" - und berichtest auch mir alles Neue.
Du hast schon eine grosse Virtual Collection.
Tschuess, Tom


Ich danke allen, die mir zur Gestaltung meiner Garbátyseiten freundlicherweise Sammlerstücke und Informationen zur Verfügung gestellt haben.


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