Pankower Fernseh-Geschichte ( DRP Nr. 30105 ) |
Wer Fernsehen schaut, denkt dabei kaum an Pankow, aber der "Vater des Fernsehens" war der
Ingenieur Paul Nipkow (1860-1940), der lange Zeit in der Pankower Parkstraße wohnte.
Er hatte bereits 1884 mit seiner nach ihm benannten "Nipkowscheibe" die Voraussetzungen für eine
mechanische Bildzerlegung und Bildübertragung geschaffen.
Damit hatte er die Grundidee des Fernsehens entdeckt.
Es dauerte aber noch bis 1928, bevor das Fernsehen zur Funkausstellung in Berlin seine Premiere feiern konnte. Der Funkturm, erbaut 1926, war zum Antennenträger des künftigen deutschen Fernsehsenders "Paul-Nipkow" gedacht. |
Patentschrift vom 06.01.1884 für Paul Nipkow |
Es ist Weihnachten 1883. Der junge Paul Nipkow, dieser dreiundzwanzigjährige Student der Naturwissenschaften und der Mathematik, findet in dieser Nacht das Prinzip, nach dem mehr als fünfzig Jahre später auf einem Fernsehempfänger ein Bild aufleuchten wird. Die erste Anmeldung zum Patent beim Kaiserlichen Patentamt scheitert zunächst an der Gebühr, dreißig Mark kann der Student nicht aufbringen. Aber eine junge Lehrerin hilft ihm, sie wird später seine Frau. |
Fernsehsender Paul Nipkow der Reichsrundfunkgesellschaft Am 22.3.1935 wurde der Sendebetrieb an vorerst drei Abenden pro Woche aufgenommen. Die erste öffentliche Fernsehstube öffnete am 9.4.1935 im Reichspostmuseum; es folgten 25 weitere ausschließlich in Berlin und Potsdam, da der Sender Witzleben nur eine geringe Reichweite hatte. Zu den Olympischen Spielen 1936 gab es 8 Stunden Sendezeit. Erst 1944 wurde der Fernsehbetrieb eingestellt. |
|
Funkausstellung am Berliner Funkturm Das Radio- und Fernsehprogramm des Fernsehsenders Paul-Nipkow war z.B. immer abgedruckt in der damaligen Rundfunkzeitschrift "Die Sendung". |
Fernsehprogramm Berlin 1938 |
Am Sonntag, 7. August 1938, war "Funkstille" angeordnet. |
Das riesige Aufnahmegerät für das Fernsehen zur Olympiade 1936 in Berlin - das Ergebnis waren aber Bilder, zeitversetzt und nur etwas größer als eine Postkarte. |
Ein frühes Fernsehgerät von 1933 |
Wollankstraße 134 - Straßenansicht 2004 |
Wollankstraße 134 - Hofansicht 2004 |
Aber Paul Nipkow bleibt der Verdienst, als erster das Prinzip der Bildübertragung nach Auflösung in Punkten entdeckt und entwickelt zu haben. |
||
Staatsbegräbnis für Dr. h.c. Paul Nipkow am 18.09.1940 ( Quelle: Archives de guerre / Institut national de l'audiovisuel ) |
||
Nipkow wurde auf dem Städtischen Friedhof III in Pankow bestattet. Sein Grab fiel 1961 dem Berliner Mauerbau zum Opfer. |
||
Gedenktafel am Pankower Wohnhaus Parkstraße 5 ( früher Nr. 12a ) |
Links zu Seiten über die Frühzeit des Fernsehens und über Paul Nipkow.
HISTOIRE DE LA TELEVISION Geschichte des Fernsehens - von Prof. Dr. André Lange, Strasbourg und Paul Julius Gottlieb Nipkow - von Klaus Beneke, Universät Kiel |